Entwickelt von der Joint Stability Research Group University of Queensland, Australia. Wissenschaftlich gesichert („evidence based“).
Vertreten in Deutschland durch meine Mentorin Chris Hamilton.
„Instabilität ist die häufigste Ursache
für mechanisch bedingten Rückenschmerz“
Panjabi 1990
Bei Rückenschmerzen an der unteren Lendenwirbelsäule und mittleren Halswirbelsäule besteht, auch ohne nachweisbare Veränderungen des Gewebes, grundsätzlich ein Mangel an aktiver Sicherung und Bewegungskontrolle.
Wirbelsäulenschmerzen gehen nachweislich mit einer Fehlfunktion der lokal stabilisierenden Muskelsysteme einher - unabhängig von der Diagnose. Ein großer Kraftaufwand der globalen Arbeits- und Bewegungsmuskeln, bei fehlender Kontrolle durch die lokalen Stabilisatoren, führt zur Überlastung der Strukturen zwischen den Wirbeln.
"Eine Instabilität ist ein Verlust an aktiver Sicherung
der Gelenkpartner durch die lokalen Stabilisatoren."
Strukturelle Schäden der Wirbelsäule sehen wir immer häufiger und früher (Degenerationen, Defekte, Bandscheibenvorfall etc.). Ob ein Schaden jedoch Schmerzen und Einschränkungen macht oder nicht,
hängt entscheidend von der aktiven Kontrolle der lokal stabilisierenden Muskelsysteme ab. Mit anderen Worten: Es gibt Menschen mit großen strukturellen Schäden ohne nennenswerte Beschwerden!
Langfristig führt eine Instabilität zu einer Übersensibilisierung und Chronifizierung des Gewebes im umschriebenen Segment (Bandscheibe, Bänder, Facetten, Nervensystem, Muskulatur, etc.). Durch ein
lokales Stabilisationstraining lässt sich diese Instabilität unter Kontrolle bringen. Auch ein struktureller Schaden kann dadurch kompensiert werden.
Die lokalen Stabilisatoren sind die tiefen und gelenknahen Muskeln (z.B. querer Bauchmuskel). Diese Muskeln besitzen kaum Kraftpotential. Durch Erzeugung einer gewissen
Muskelfestigkeit („Stiffness“) sind sie hervorragend geeignet, einzelne Wirbel bzw. Segmente zu schützen. Um das Segment zu sichern und zu zentrieren arbeiten sie zusammen mit
Kapsel, Bandstrukturen und Bandscheibe. Erst diese Muskelfestigkeit bringt also die Kräfte, die auf die Wirbel bei Belastung einwirken, unter Kontrolle.
„Stabilität ist eine Frage der Kontrolle und nicht der Kraft!“
Chris Hamilton
Nur die lokalen Stabilisatoren können wie ein inneres Korsett diesen Schutz und damit eine „Kernstabilität“ bieten. Es ist biomechanisch nachweisbar, dass die globalen Muskeln niemals einen segmentalen Schutz aufbauen können. (Panjabi, Bergmark 1989).
Menschen mit mechanisch bedingten Rückenschmerzen zeigen in den lokal sichernden Muskelsystemen immer Koordinationsstörungen. Es kommt zu einer zeitlich verzögerten
Ansteuerung! Der Schutz des Segmentes ist damit verloren. Bewegungen oder statische Belastungen finden also ohne Sicherung statt. Diese Fehlsteuerung zeigt sich nicht nur nach akuter oder
bei chronischer Problematik, sondern bleibt auch bei Menschen mit wiederkehrenden Rückenschmerzen im intervallfreien Stadium bestehen. Dies erklärt die Häufigkeit der wiederkehrenden Problematik
(>80%!).
Globale Muskeln sind hervorragend geeignet für die Erzeugung von Kraft. Sie wirken durch Annäherung als Beweger oder durch Haltearbeit als globale
Stabilisatoren. Dauerhafte Spannung macht eine steife Panzerstabilität, die langfristig zu Schmerz und Degeneration führt. Die globalen Muskeln haben keinen Einfluss auf die lokale
Stabilität! Was ist also Kraft ohne Kontrolle?
„Sogar unendlich viel Kraft
führt zu keiner verbesserten Gelenkkontrolle“
mod. n. Panjabi, Bergmark 1989
Rückenschmerzen entstehen bei schwachen wie starken Muskeln gleichermaßen. Erweisen sich Menschen mit chronischen Rückenschmerzen als kraftlos, liegt es eher an einer
„Dekonditionierung“ (if you don’t use it, you lose it), als an den Schmerzen selbst. Eine Verbesserung der Kraft führt nachweislich nicht zu einer Linderung der Schmerzen. Die
Schmerzreduzierung durch Trainingsprogramme bei chronischen Rückenproblemen hat primär zu tun mit Schmerzbewältigung und nicht mit dem Zugewinn von Kraft. Es konnte nie eindeutig nachgewiesen werden,
dass eine Kräftigung der globalen Muskeln langfristig weniger Rückenschmerzen hervorruft (Manneon 2001)!
„Muskelkontrolle ist Schmerzkontrolle“
C. Richardson
Kraftdiagnostik ist keine Diagnostik für Gelenkstabilität und Krafttraining verbessert die gestörte Ansteuerung der lokalen Stabilisatoren nicht! Dies erklärt, warum viele Menschen mit Krafttraining ihre Probleme dauerhaft nicht in den Griff bekommen.
Gezieltes lokales Stabilisationstraining ist enorm wirksam. Mehrere gesicherte Studien (8!) haben die langfristige Wirksamkeit eindrücklich bestätigt. Lokales Stabilisationstraining
ist „evidence based physiotherapy“.
„Würden Sie mit einem Klebeband Löcher in Ihrem Autoreifen flicken,
ohne die Nägel aus dem Reifen zu ziehen, der den Schaden verursacht hat?“
„Für Wunder kann man beten,
für Veränderungen muss man arbeiten“
Thomas von Aquin
Die große Herausforderung für die Zukunft ist die Reduzierung der Rückfallquote! Erst eine optimale Funktion der lokalen Stabilisatoren ist die Grundlage für dauerhaften Erfolg. Daher wurde auf wissenschaftlicher Basis ein international anerkanntes „Relearning“-Programm zur Verbesserung der lokalen Stabilität entwickelt. Dies ist kostengünstig und sozioökonomisch besonders wertvoll. Zudem erfordert das Programm einen minimalen Zeitaufwand und integriert sich daher auch in den dichtesten Terminkalender.
Ziel in der ersten Phase des Programms ist es, die Koordinationsstörung zu beheben, so dass zuverlässig ein rechtzeitiger und dauerhafter Schutz auch bei größeren Belastungen möglich ist. Die lokalen Stabilisatoren müssen also sichern und dabei gleichzeitig Bewegung zulassen.
Um eine Kernstabilität zu erreichen, muss ein inneres Korsett aufgebaut werden.
Zur Optimierung eines dauerhaften Therapieerfolges ist eine ganzheitliche und komplexe Vorgehensweise sinnvoll. Dazu gehören auch die Behandlung von Bewegungsstörungen, die Verbesserung der lokalen Zirkulation und ein umfassendes Gesamtkonzept.
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